Ausstellung Wanderland in Nürnberg

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Nicht gerade um die Ecke, aber sehenswert und deshalb heute auf meiner Blog-Agenda, ist die Ausstellung Wanderland, die noch bis Ende April im Germanischen Nationalmuseum gezeigt wird.

Den Audio-Guide zur Wanderausstellung, die in diesem Falle keine Wanderausstellung, sondern statisch in Nürnberg verortet ist, hat Wander-Autor Manuel Andrack besprochen.

Die große Sonderausstellung Wanderland umfasst etwa 400 Exponate und betrachtet den kulturhistorischen Wandel, den das Thema Wandern in den letzten 200 Jahren durchlaufen hat. Nicht nur im Hinblick auf Wandermode und Ausrüstung. Wandern als Wirtschaftsfaktor ist gerade heute in strukturschwachen Regionenein wichtiges Thema und dass pausenlos neue Wanderjacken, Wanderhosen und Wanderrucksäcke auf den Markt geworfen werden, liegt weniger daran, dass diese dringend benötigt würden, sondern daran, dass sich damit viel Geld verdienen lässt.

Plakat Wanderrucksäcke, 1955
Plakat Wanderrucksäcke, 1955

Wandern war über Epochen zweckgebunden. Existentielle Beweggründe ließ Wanderarbeiter durch Landstriche ziehen, um sich fachlich und persönlich weiter zu entwickeln, gemeinschaftliches Wandern ließ sich von den Diktaturen des letzten Jahrhunderts hervorragend für politische Zwecke missbrauchen, wohingegen das Wandern (zum Beispiel in Verbindung mit Fasten) in unserer heutigen aufgeklärten Zeit körperlich-spirituelle Erfahrungen verspricht.

Wandern als Metapher für den oft unübersichtlichen und teils mühseligen Lebensweg, ist ebenfalls Teil der Ausstellung und schlägt sich in Kunstwerken, Literatur und Musik nieder.

H. Thoma: Der Wanderer, 1906
H. Thoma: Der Wanderer, 1906 Algrafie 64,2 cm hoch x 49,2 cm breit Hans-Thoma-Kunstmuseum, Bernau im Schwarzwald

Seit zur Zeit der Romantik die Popularität des Wanderns zunahm und zum bürgerlichen Lebensstil wurde, war (und bleibt) die erhabene Schönheit der Natur Grund genug, um sich die Wanderschuhe zu schnüren und hinaus zu ziehen. Apropos Wanderschuh. Auch Wanderequipment in Form von Wanderschuhen, Stöcken, Rucksäcken und Wanderkarten sowie Wegweiser und Parkplatzschilder, Gesellschaftsspiele und Filmausschnitte sind ausgestellt. Ebenso wie Werke von Caspar David Friedrich, Johan Christian Dahl, Max Slevogt, grafische Blätter von Hans Thoma und Ernst Ludwig Kirchner aber auch zeitgenössische Fotografien der „German Roamers“. Nie zuvor wurde das Thema Wandern in solcher Bandbreite ausgestellt.

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Quelle: Pressemeldung

veröffentlicht am: 27.03.2019

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