Pría ist der westlichste Ortsteil der Gemeinde Llames, im Westen von Fluss Guadamía und im Norden von der Cantabrischen See eingerahmt. Ein sehr bizarrer Rahmen übrigens. Die weite Ebene oberhalb der senkrecht ins Meer abfallenden Klippen sehen aus wie ein Kinderzimmer voller unaufgeräumter Legosteine. Zudem ist sie löchrig wie Schweizer Käse. Durch diese Löcher steigt Meerwasser auf und ab. An besonders windigen Tagen spucken die Blaslöcher Wasserfontänen.
Wir hatten einen sonnigen Tag mit wenig Wind für diese Wanderung gewählt. Auch bei schönem Wetter sind die Bufones de Pría sehr beeindruckend. Man hört den Wind darin rumoren und beim Umherlaufen muss man auf seine Schritte achten. Die meisten Löcher sind nur faustgroß, aber folgt man dem Wanderweg ein Stück ins Hinterland, sieht man gewaltige Kessel mitten in der harmlos erscheinenden Ebene. Schön ist, dass hier Natur Natur sein darf und man als Wanderer entsprechend Vorsicht walten lassen muss. Keine Warnschilder oder Geländer stören das Bild.
Über stille Pfade und Feldwege wanderten wir gemütlich weiter bis wir von Ferne das türkis-blau der schlauchförmigen Playa Canal sahen. Nach kurzem Abstieg standen wir im Sand und uns die Münder offen. Was für ein Anblick. Felswände mit sattem Grün, die wie mit dem Lineal gezogen auf beiden Seiten parallel ins Meer kippen und einen schmalen Durchlass für Merrwasser und Himmelsblau lassen.Um das Kitschkartenmotiv perfekt zu machen, hing auch noch eine weiße Wolke am Eingang des Kanals.
Ein junges Pärchen, das seine Mittagspause am Strand verbracht hatte, verließ das Paradies kurz darauf und wir hatten es ganz für uns. Strand und Wasser einfach herrlich. Allzuweit rauszuschwimmen habe ich mir zwischen den Felswänden rechts und links nicht getraut. Mein Herr Schatz blieb wegen Rücken am Strand. Aus dem gleichen Grund hatten wir uns auch dagegen entschieden, zum benachbarten beliebten Cuevas del Mar-Strand weiter zu wandern. Stattdessen liefen wir auf ruhigen Dorfstraßen auf dem kürzesten Weg zurück zum Bufones-Parkplatz. Irgendwo erwischten wir einen falschen Abzweig und fanden uns auf einem Privatgrundstück wieder. Der nette Hausherr war nicht böse, sondern erklärte hilfsbereit den Wegverlauf.
Hinweis: Bei der Aufzeichnung fehlt ein Stück. Aber man sollte sich vom letzten Punkt aus problemlos zurück finden, indem man einfach der Straße immer gerade aus folgt.

























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