Sierra de Cuera: Brana de Asiegu

Tourdetails

gewandert am: 13.06.2024
Region: ,
benötigt: gute Kondition, Trittsicherheit, Wanderkarte

Startpunkt: Asiegu
Ziel: Asiegu
Entfernung: 8,4 km
höchster Punkt: 980 m

Erreichbarkeit mit Öffis:

super
okay
dürftig
gar nicht

Es fällt mir schwer, von dieser Wanderung zu berichten. Viel ist seitdem passiert. Mein lieber Herr Schatz, der mich zum Wanderurlaub in die Picos de Europa begleitetete, dort kleine Touren mitwanderte und mich bereitwillig zu den größeren chauffierte, war damals schon nicht mehr gesund. Inzwischen lebt er nicht mehr. Ich habe mich dennoch entschlossen, die schönen Momente glücklicherer Tage nicht wegzusperren, sondern hier und im Herzen in liebevoller Erinnerung zu bewahren.

Schönes Wetter ist im bergigen Norden Spaniens keine Selbstverständlichkeit. Für diese sonnige Tour habe ich auf einen Pausentag verzichtet und kurzerhand die Wanderschuhe geschnürt. Ziel war der zwischen der Küste und den Picos de Europa gelegene Küstengebirgszug Sierra de Cuera. Genauer gesagt der Gipfel des Cabeza Ubena (Picu Tiedu).Ich habe die Tour an der aussichtsreichen Brana de Asiegu beendet, da von Westen dicke dunkle Wolken aufzogen, Trotzdem hat sich der sehr steile Aufstieg gelohnt.

Etappe: Asiegu – Collado Tebrandi – Brana de Tebrandi

Der Fahrweg zur Brana de Tebrandi steigt anfangs sehr steil auf den Höhenzug der Sierra de Cuera hinauf.  An den steilsten Stellen des Anstiegs war das Strässchen mit Beton versehen, der mit schrägen Rillen durchzogen war, um Autoreifen bei Nässe am Rutschen zu hindern. Ansonsten war es ein gut zu gehender breiter Weg ohne festen Belag. Außer mir, schien niemand sonst unterweg zu sein. Nur ganz zu Anfang, als ich die ersten Höhenmeter hinauf schnaufte, kam mir eine Frau mit Wanderstock lächelnd entgegen.

Bei den vielen nötigen kurzen Verschnaufpausen drehte ich mich um und genoss das Schauspiel, wie auf der gegenüber liegenden Talseite nach und nach erst die Spitzen des Westmassivs der Picos de Europa hervorlugten und später die bizarren Gipfel der Picos aller drei Massive über den Horizont ragten.

Diesseits gab es außer dunkelgrünen kahlen Hängen und Felskuppen ab und an auch kleine Almhütten zu sehen. Eine davon mit einem einsamen Esel. Bei jeder Felskuppe rätselte ich, ob es wohl der Gipfel des Picu Tiedu sei, der mit offiziellem Namen Cabeza Ubena heißt und mein Tagesziel war.

Etappe: Brana de Tebrandi – Collado Virzu – Brana de Asiegu

Bei der idyllisch gelegenen Brana de Tebrandi endet der Fahrweg. Man muss die eingezäunte Weide samt Jungvieh umrunden, um den am Hang hinauf führenden Pfad zu finden. Weiter oben geht es durch ein Tor und zwischen alten Mauern aus Feldsteinen weiter hinauf. Letztendlich gelangte ich wieder auf gut erkennbarem Pfad zum Sattel Collado Virzu mit seinem Kreuz. Der Pfad führt daraufhin in eine von Kühen wimmelnde Senke, der Brana de Asiegu.

Vor einer der Steinhütten lagerten ältere Hirten im Gras. Branas dienten früher als Zwischenalmen mit Hirten, die tagsüber anwesend sind und nachts im Dorf sind. Das schien mir hier auch zutreffend, denn die motorisierte Fuhre alter Hirten überholte mich später beim Abstieg.

Bei der Brana de Asiegu kommt der langgestreckte Gipfel des 1188 m hohen Cabeza Ubena in Sicht. Von diesem soll man nicht nur phantastische Aussicht auf die Picos-Palette haben, sondern auch bis zum Atlantik sehen können. Mir fehlten zwar nur noch 100 Höhenmeter bis ganz oben, aber die bereits absolvierten 500 steilen Höhenmeter steckten mir in den Knochen. Außerdem waren mir das deutlich zu viele Kühe auf dem Weg. Ein Weg als solcher war auch nicht zu erkennen. Als Alleinwanderin fühlte ich mich nicht souverän genug, Weg-Findung, Kuh-Slalom und letzten Anstieg unter Beobachtung zu wagen.

Etappe: Brana de Asiegu – Collado Virzu – Asiegu

Ich beließ es vorerst bei einer Reihe Fotos von Gipfel und Alm, grüßte die Hirten und verzog mich zum Kreuz des Collados Virzu mit herrlicher Aussicht. Während ich dort saß, kamen doch noch Wanderer in Sicht, zwei Männer, die bereits im Abstieg befindlich waren. Auch ich entschied mich für baldigen Rückzug, denn noch während ich mein Gipfelkreuz-Brot kaute, zogen von Westen dunkle Regenwolken auf. Auch der Rückweg nach Asiegu war ein Genuss, denn die hinreißende Bergkulisse von Gegenüber verlor trotz grauer Wolken kaum an Attraktivität.

In Asiegu bin ich noch ein wenig herum spaziert, um auf meinen Liebling und unser Auto zu warten.
R.I.P. mein Liebling!

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veröffentlicht am: 04.06.2025

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