Buschwindröschen

am Weg entdeckt

Steckbrief:
Buschwindröschen

latein: Anemone nemorosa

Trivialnamen: Geissenblümchen, Geissenblümli, Geisseblüemli, Hain Anemone, Osterblume, Waldstern, Sternenbuschrose, Hexenblume

Gattung: Windröschen (Anemone)

Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)

Vorkommen: in lichten Wäldern Europas und Asiens

Gefährdung:

Verwendung:

Buschwindröschen
Buschwindröschen

Ich bin großer Fan des Buschwindröschens, einer wilden Waldbewohnerin, die den Wanderer im zeitigen Frühjahr mit ihren zahlreichen weißen Stern-förmigen Blüten anfunkelt, wie ein Sternhimmel in klarer Nacht. Schon als Kind fand ich die leuchtend weißen Blüten inmitten des puscheligen Grüns bezaubernd. Die hier abgebildeten Buschwindröschen entdeckte ich neben dem Waldweg unterhalb der Glauer Berge im Landkreis Teltow-Fläming (Brandenburg).

Wusstest du, dass das Buschwindröschen meine Leidenschaft fürs Wandern teilt … und durch diesen besonderen Wurzeltrick quasi ewig lebt?

Wenn wir von dem ehrwürdigen Alter mancher Bäume hören, etwa einer deutschen Eibe, eines kalifornischen Mammuthbaumes oder des berühmten Drachenbaumes, so überläuft uns ein ehrwürdiger Schauer und wir bewundern die ungeheure Lebenskraft, die Jahrtausende überdauert. Und unser unscheinbares Buschwindröschen, das der Fuß achtlos zu Boden tritt? Ich möchte es unserblich nennen, da es alljährlich wie ein Phönix sich zu neuem Leben verjüngt. Der wagerecht in der Erde liegende Wurzelstock wächst nämlich alljährlich etwa 6 cm weiter, während zugleich das im vorigen Jahre gebildete Stück abstirbt, ein Vorgang der der Pflanze eine unbegrenzte Lebensdauer gewährt. Dabei wandert das Buschwindröschen stetig vorwärts, jedes Jahr um die Länge des Wurzelstocks, an dessen fortwachsendem Ende sich der Schaft mit den dreitheiligen Hüllblättern und der weissen Blüthe erhebt.

Quelle: Nerthus Illustrierte Wochenschrift für Tier- u. Pflanzenfreunde; Zweiter Jahrgang; 1900

Laut NABU stammt der botanische Name Anemone von „anemos“, dem griechischen Wort für Wind. Die zarten Blüten bewegen sich schon beim leichtesten Windhauch. Die griechische Mythologie liefert eine weitere mögliche Erklärung für den Ursprung des Namens:

Anemona war dort eine Nymphe am Hof der Göttin Flora. Floras Gatte Zephyr, der Gott des Windes, verliebte sich in Anemona, was ihr zum Verhängnis wurde. Die eifersüchtige Ehefrau Flora verwandelte sie in eine Blume, die seitdem den Namen Anemone trägt.

Quelle: NABU

Das Buschwindröschen, dessen Pflanzenteile allesamt giftig sind, hat hohe Lichtansprüche. Deshalb findet der gesamte Lebenszyklus der Pflanze im zeitigen Frühjahr statt. Und das ist gut so. Bereitet es doch enorme Freude, inmitten des um diese Jahreszeit optisch noch trostlosen Waldbodens Flecken oder gar Teppiche der geselligen Pflanze zu entdecken, die von unzähligen weißen Blüten übersät ist und den lang herbei gesehnten Frühling einläutet. 🙂

 

veröffentlicht am: 28.04.2022

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