Wandern im Ahrntal: via Kofler Seen rund um den Stutenock im Rieserfern-Gebiet

Tourdetails

gewandert am: 17.09.2021
Region: , ,
benötigt: gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Wanderkarte

Startpunkt: Rein in Taufers
Ziel: Rein in Taufers
Entfernung: 12,5 km
höchster Punkt: 2560 m

Erreichbarkeit mit Öffis:

super
okay
dürftig
gar nicht

Vom Rieserferngebiet hatte ich gehört. Mit seinen Gletscher-bedeckten Bergen lag es während meiner Ahrntalwaoche im Herbst 21 in unmittelbarer Nähe. Also machte ich mich auf nach Rein in Taufers, dem perfekten Ausgangspunkt für alle Aktivitäten rund um die Berggruppe zwischen Antholzer Tal und dem Knuttental, die von den Gipfeln Hochgall, Wildgall, Magerstein, Schneebiger Nock und Barmtalspitze gesäumt wird, um nur eine Auswahl der monumentalen 3000er zu nennen.

Spannende Wanderziele gibt es im Ahrntal in Südtirol unzählige. Gleich mehrere Wander-Sahnehäubchen befinden sich im Rieserferner-Gebiet, einem Seitental des Ahrntals. Wie die gesamte Wanderinfrastruktur des Ahrntals, ist auch das Rieserfern-Wandergebiet per Bus erreichbar. Zumindest die Ortschaft Rein in Taufers.

Hier begann meine aussichtsreiche Wanderung zu den Koflerseen. Die Koflerseen sind idyllisch auf der Schulter des Stutenock-Massivs verteilt, wie kleine Pfützen am Boden, nachdem ein Wasserglas zu Boden ging. Praktischerweise kann man dem 2738 m hohen Stutenock nicht nur auf die Schulter steigen, wobei man im Rücken das fantastische Panorama der Dreitausender des Rieserferns hat und neben sich das friedlich dahinplätschernde namenlose Bächlein, das zugleich Zu- und Abfluss der beiden Koflerseen ist, sondern man kann über einen Sattel, quasi das Schlüsselbein, am Rücken wieder absteigen. Eine beglückende Runde, immer mit der Sonne im Gesicht…

Etappe: Rein in Taufers – Untere Kofleralm

Nach dem ersten asphaltierten Stück auf der Via Oberstatt beginnt der A. Hartdegenweg durch sanfte grüne Wiesen zu einem Brücklein über den Knuttenbach und weiter durch sattes Grün. An einem Gehöft gelangt man auf einen Fahrweg und folgt diesem in den Wald hinein. Sobald man nach diesem ersten Anstieg nahe der Unteren Kofleralm aus dem Wald heraus kommt, wird man mit höchstens von Wolken verschleierten Blick auf die vergletscherten Gipfel des Rieserfern-Gebietes gegenüber und die majestätische Durreck-Gruppe im Rücken belohnt. Perfekt für eine Pause mit Aussicht!

Etappe: Untere Kofleralm – Koflerseen

Die Untere Kofleralm war leider verlassen. Also stiefelte ich nach kurzer Trink- und Foto-Pause am Brunnen weiter in Richtung Obere Kofleralm. Bevor diese erreicht wird, zweigt der Weg zu den Kofler Seen ab.

Der A. Hartdegen-Weg verläuft hingegen, einem Aussichts-Balkon gleich, geradeaus weiter am Hang. Auch Wanderer zu den Kofler Seen müssen während des gemächlichen Anstiegs durch herbstlich gefärbte Grass-Landschaft nicht auf großartige Aussichten verzichten.

Begleitet vom plätschernden Bach legte ich weitere nicht unangenehme Kilometer und Höhenmeter durch bunt gefärbte Graslandschaft zurück.  Endlich kommt der erste Koflersee in Sicht. Überragt vom Gipfel des Stutenock liegt er still zu Füßen. Auf der kleinen Bank am See rastetete ich und ließ das medidative braun-blau des Oberen Koflersees auf mich wirken. Der Untere Koflersee liegt etwas versteckt in seiner flachen Mulde.

Während meiner Pause am Oberen Koflersee überlegte ich, ob ich umkehren oder auch noch den Sattel erklimmen und auf der anderen Seite absteigen solle. So ganz alleine schien mir das ein unsicheres Unterfangen und ich war mir nicht sicher, ob ich den weiteren Anstieg zum Sattel des Stutenock schaffe. Wieder einmal kam Hilfe von oben, denn zum Einen ermutigte mich einer der Wanderer einer kurz nach mir eingetroffenen flotten Truppe, dass ich die paar Höhenmeter zum Sattel locker schaffen könne und dafür nicht länger als 30 Minuten benötigte und zum Anderen fand sich ein nettes Paar, dem ich mich anschließen durfte.

Etappe: Kofler Seen – Stutenock-Sattel – Weiße Wand (Blick)

Also weiter aufwärts! Am Sattel angekommen, warfen wir einen letzten bewundernden Blick auf den unter uns liegenden See mit kupferfarbener Manschette und das grandiose Bergpanorama gegenüber. Der sehr schöne Pfad schlängelt sich nun am steilen Hang in sanften Kehren abwärts. Der in Richtung Ahrntal gerichtete Blick entdeckt bald eine geologische Besonderheit, die Weiße Wand. Leuchtend weißes Gestein blitzt zwischen den grünen Hängen und aufragenden Gipfeln von Schwarzerspitz und Schneespitz auf und zieht im weiteren Wegverlauf immer mehr in seinen Bann. Es gibt eine Überquerungsmöglichkeit aus dem Knuttental ins Ahrntal, bei der die Weiße Wand erklommen wird. Das muss auch eine beeindruckende Tour sein, wie eigentlich alle im Ahrntal. 🙂

Etappe Weiße Wand (Blick) – Knuttental – Rein in Taufers

Der wunderschöne Abstieg mit herrlichem Blick auf die markante Weiße Wand gegenüber wurde recht steil, ließ sich aber gut laufen. Erneut war ich froh, die Tour nicht andersherum gelaufen zu sein. Mit steilen Anstiegen tu’ ich mich doch etwas schwer.

Oberhalb einer Holzhütte fanden wir uns plötzlich inmitten reich tragender Blaubeersträucher wieder. Im vorbei gehen erhaschte ich die eine oder andere Beere. Was für ein Genuss! An der Hütte begegeneten uns junge Leute, die zu später Stunde noch über den Sattel wollten. Wir waren etwas besorgt, aber einheimische Jugendliche kennen die Gegend wie ihre Westentasche und sind mit leichterem Gepäck (und Turnschuhen) wieselflink unterwegs.

Irgendwann gelangten wir an den munter rauschenden Knuttenbach. Hier kühlten wir die rauchenden Füße und schlugen nach einer Pause gemächlich den breiten Talweg nach Rein in Taufers ein. Meine netten Begleiter suchten sich ein Lokal und ich die nächste Bushaltestelle. Dort angekommen, winkte mir dort der nun wolkenfreie Hochgall zum Abschied herüber. Herrlich!

veröffentlicht am: 22.07.2023

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