Abgesehen von der Tour im schönen Bodetal im Herzen des Harzes, über die ich demnächst berichten werde, zählt die heute vorgestellte Tour zu den absoluten Highlights des Jahres. Sie führte mich im sonnigen August zu den glasklaren Wassern des Grubensees und seiner nicht minder attraktiven Nachbarn.
Über Facebook fand ich nette Begleitung und packte nebst Proviant auch Badesachen ein. Mit dem Regionalexpress ging es bis Lübben, was einen Umweg darstellt, aber zum Glück flott ging. Von dort ging es in umgekehrter Richtung mit dem Bus gemütlich über die Dörfer bis nach Alt-Schadow.
Am Anfang hatten wir ein Problem und den Grenzberg – nicht viel mehr als ein Hügel – zu überwinden, weil der auf unseren Karten eingezeichnete Weg nicht existierte. Zumindest dessen Anfang war untergepflügt. Dann fanden wir den nördlich, parallel zum Josinsky-Luch verlaufenden Weg und folgten diesem zum ersten See auf unserer Route, dem kleinen Godnasee. Eine Badeschaukel lud zum Testen der Wassergüte ein. Wegen Bewuchses machte das Schwimmen allerdings weniger Spaß als angenommen.
Erfrischt (also ich) setzten wir unseren Weg am rechten Ufer fort und gelangten alsbald zum Grubensee. Wir wählten den schmalen Pfad am schattigen östlichen Ufer, auch wenn vom See wegen dichten Bewuchses nicht allzuviel zu sehen war. Dafür gab es Blaubeeren.
Das Umfeld einiger Stege, die eher nach abstrakter Kunst denn nach Infrastruktur aussahen, war von Badenden belegt. Wirt fanden ebenfalls ein Plätzchen mit Steg und Aussicht. Mitwanderer E. traute sich auf dem Steg sogar bis ganz nach vorn.
Ich wählte die feuchte Alternative und schwamm. Wie herrlich, das seidige Wasser zu durchpflügen, den Ausblick über die weite Fläche zum anderen Ufer zu genießen und der Stille zu lauschen. Ich wünschte, meine Gesellschafter hätten es mir gleichgetan. Denen stand der Sinn jedoch nach Kaffeepause. Die legten wir kurz darauf am bevölkerten bewaldeten Strand ein. Auch schön!
Meine bade-resistenten Mitwanderer liefen gut und wie sich heraus stellte, teilte E. meinen Wildkräuter-Spleen. Wir zwei hielten hier und dort an, um Samen des Indischen Springkrauts, Kräuter und Blätter zu verkosten. Mitten im Gelände starrte uns plötzlich ein Schottisches Hochland-Rind an. Den zotteligen Gesellen habe ich fürs Foto herangezoomt.
Die Landschaft war leicht hügelig und wir mussten gelegentlich sämtliche Hilfsmittel zu Rate ziehen, um den rechten Weg zu finden. Ich war froh, die Route offline am Handy dabei gehabt zu haben. Immer mal wieder liefen wir auf dem 66-Seen-Weg, der auf diesem Abschnitt nicht allzugut beschildert war.
Am hübschen Springsee, den wir als nächstes erreichten, und der mit fast Menschen-leerem Sandstrand und einladender Wasserqualität zu verlocken wusste, wurde ich gebeten, von einem Bad abzusehen. Den Wunsch meiner Truppe habe ich schweren Herzens respektiert.
Erst am Großen Glubigsee hielten wir wieder an und ich bekam grünes Licht (ohne Nachfrage 🙂 ) für einen Tauchgang. Auf der großen hölzernen Terrasse am Campingplatz verspeisten wir unseren letzten Proviant und nahmen zusätzlich zum See-Bad ein kurzes Sonnenbad.
Das letzte Wegstück sollte über einen Knüppeldamm führen. Jede Menge Warnschilder kündigten diesen an und wurden immer größer, je näher wir dem Knüppeldamm kamen. Die derart aufgebauschte Erwartungshaltung stand jedoch in keinem Verhältnis zu den paar Metern dichtes Grün durchschneidende Holzplanken, die dann folgten.
In der Zivilisation angekommen, nutzten die Strecke vorbei am zugebauten Kleinen Glubigsee, zu Überlegungen, wo wir einkehren sollten. Ein älterer Herr mit Hund, der unsere Unschlüssigkeit bemerkt und nach unserem Ziel gefragt hatte, empfahl uns das Atelier-Cafe in Wendisch-Rietz. Dort genossen wir unsere Getränke und Gespräche im gemütlichen Cafe-Garten, warfen dann noch einen Blick auf den größten See des Tages, den Scharmützelsee, bevor wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten und mit einem kleinen blauen Zug gen Heimat fuhren.
Ich danke meinen beiden netten Mitwandern für Ihr Vertrauen und die schöne Zeit!
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