Auch bei Tageslicht ist der Frauensee nicht zu verachten, zumal an seinem Ufer der hübsche Gewöhnliche Gilbweiderich wächst. Hätten wir nicht ausgerechnet den einzigen wolkenverhangenen Tag im Monat Juli erwischt, wäre der See auch eine willkommene Badegelegenheit gewesen.
Unmittelbar am westlichen Seeende schwenkten wir gen Süden in Richtung Hölzerner See. Nach etwa 2/3 des eher langweilig, weil schnurgeraden Weges mit den üblichen Kiefern rechts und links, änderte sich der botanische Anblick deutlich. Zum Einen kam eine Reihe Tannen des Wegs und später auch die für die Dubrow einst typischen Eichen.
Der Waldweg endet abrupt an einem Zaun der – was soll es auch anderes sein? – ein Kinderferienlager eingrenzt. Mitwanderer C der I. kannte die Baracken noch von früher, als das Lager noch anderen Zwecken (GST) diente. Schießstände waren nach 40 Jahren keine mehr zu sehen und die einst schmucklosen Baracken waren hübsch bunt, um den Scharen von Kindern ein angenehmes Ferien-Domizil zu sein.
Laut Karte mussten wir das Lager betreten (kein Problem dank Tor), um am östlichen Ende wieder auf einen Wanderweg zu gelangen. Dieser schlängelt sich oberhalb des nördlichen Hölzerner See-Ufers durch den immer noch recht abwechslungsreichen Wald. Vom See hingegen bekommt man kaum etwas zu sehen. Erst später senkt sich das Weges-Niveau auf See-Level und man bekommt Zugang zum Ufer des Schmöldesees, der direkt an den Hölzernen See andockt. Wir folgten soweit möglich, dem Trampelpfad direkt am Ufer, statt dem etwas höher gelegten breiten Weg.
Am Wegesrand bestaunten wir Wasserdost und den bis in die Haarspitzen verlausten Engelwurz. Ich lernte Wolfstrapp neu kennen (per Foto und Botanik-Bestimmungsgruppe bei Facebook) und irgendwann entschieden wir uns, dem trüben Wetter zu trotzen und ein Bad zu wagen.
Nach den belebenden Schwimmzügen ging es weiter am Ufer des Schmöldesees entlang bis zu einer sandigen Badestelle. C der I. war inzwischen zu hungrig, um nochmals verweilen zu wollen. Also nickten wir den wenigen Strandleuten im Vorbeigehen zu und zogen unseres Weges – der unmittelbar durch den Campingplatz und von dort nach Prieros zurück führt.
Im Ort begaben wir uns auf die Suche nach Essbarem und wurden in der sensationell bestückten Fleischerei fündig. Ein so tolles Angebot an Fleisch und Wurstwaren habe ich schon lange nicht gesehen. Zudem waren die Damen äußerst nett und sogar bereit, ihren gut gekühlten Feierabendwein mit mir zu teilen. Perfekt zum draußen sitzen bei hausgemachtem Schnitzel und inzwischen aufklarendem Wetter! Wäre der Schnitzel-begleit-Kartoffelsalat auch noch selbst gemacht, kriegte ich mich hier vor Lob gar nicht mehr ein …
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