Wenn das Leben uns in Bahnen umleitet, die wir so nicht antizipiert hatten, kommt gar nicht so selten etwas Besseres dabei heraus. So geschehen in Life 1.0., aber auch bei der Planung für eine Wanderung mit Freundin C. Abgesehen davon, dass am Ende C. doch nicht konnte und ich mit C. wanderte, entschieden wir kurzfristig, im Norden Berlins zu den Lattseen zu laufen.
Die Anreise per S-Bahn dauerte, aber war unkompliziert. Von Strausberg-Nord aus ging es auf ruhiger Pflasterstraße gen Norden, vorbei am abgeschotteten Schlösschen Wilkendorf hinein in zunehmend üppigere, naturbelassene Wälder.
An jener Waldkreuzung, an der man sich entscheiden muss, ob man das Tal auf seiner linken oder rechten Flanke passieren möchte, hielten wir uns geradeaus und landeten linksseitig der wie Perlen hintereinander aufgereihten Lattseen. Den ersten haben wir schonmal gar nicht entdeckt. Auch retour nicht. Dafür entschädigte aber See Nummer 2, welches der große Lattsee ist, vollauf. Am Südufer, wo sich ein kleiner Rastplatz befindet, wirkt der See mit einer geschlossenen Blattdecke nich nicht so recht einladend.
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Läuft man aber weiter, blitzt es schon bald flaschengrün und aufgeräumt (keine Seerosen mehr) durch die Bäume am Ufer. Da wir nicht wussten, dass am nördlichen Seeende ein wunderbarer Steg zum Verweilen, Baden und sonnen einlädt, machten wir auch vorher schon einige kleine Abstecher ans Ufer, und ließen den Blick schweifen und die Seele baumeln.
Und dann kam, was kommen musste. Ein herrlicher, menschenleerer See, ein Steg und perfektes Badewetter. Klamotten runter und rein.
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Was für ein Genuss! Wir konnten uns an der ungewönlichen Farbe des Sees gar nicht satt sehen. Vllt. kommt das satte grün davon, dass das Tal zu beiden Seiten des Sees direkt ansteigt und dank des dichten Laubwaldes grüne Wände den Lattsee einrahmen, wie ein Goldrahmen ein gelungenes Gemälde. Im Wald konzertierte ein vielstimmiger Vogelchor mit brillianten Soloeinlagen. Im Hintergrund untermalten die Frösche vom Teich nebenan mit Gequake und Bariton.
Im Anschluss an das Sonnen- und ein zweites See-Bad statteten wir den restlichen Seen im Tal einen Besuch ab, bevor es auf der anderen Talseite wieder in südliche Richtung ging. Das Highlight unserer Tour sollte erst noch kommen. Vom Ostufer aus hatte der Große Lattsee am Nachmittag eine dermaßen irre Farbe, dass wir uns noch einmal zu einem längeren Päuschen überreden ließen.
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Liebe Pong,
entschuldige bitte die späte Antwort!
Ich habe mich auch gefragt, warum dieser See ein so spezielles Grün aufweist. Wenn dies selbst im Winter so ist, kann es wohl nicht an den grünen, reflektierenden Hängen liegen, was meine erste Vermutung war …