Etappe: Altkünkendorf – Glambecker Mühle
Diese feine kleine Wanderung unternahm ich mit Mama und Co., ebenfalls älteren Semesters. Wir streiften gemütlich durch diesen Teil des als Weltnaturerbe Buchenwälder geadelten Grumsiner Forst, hielten dabei die Augen offen nach allem was da kreucht und fleucht (Hobby meiner Begleiter) und erfreuten uns an jedem Tupfen frischen Grüns, das gerade erst dabei war, das gelb-grau des Winters niederzuringen.
An der Glambecker Mühle angekommen, hockten wir beschaulich auf der urigen Holzbank und ließen den Blick über den still vor uns liegenden Mühlenteich streifen. Nebenher erfuhr ich vom Sturm im Wasserglas um die Glambecker Mühle – auch Umweltschützer sind sich nicht immer grün – verglichen mit den Dramen der langen Geschichte dieser alterwürdigen Mühle. Im 13. Jahrhundert standen an der Welse 4 Wassermühlen, die zum Kloster Chorin gehörten. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts waren sie alle verwüstet. Erst 1556 wurde erneut ein Glambeckscher Müller erwähnt. 1672 brannte die Mühle ab und wurde 1684 als Mahl- und Schneidemühle wiederaufgebaut. Die vor einigen Jahren sanierten Gebäude der denkmalsgeschützten Mühle gehören seit 2002 der Klara Samariter-Stiftung, die sich für den Naturschutz in der Region engagiert und unter Anderem die heimische Sumpfschildkröte wieder ansiedeln will. Die Mühle selbst steht still, denn Planungen, diese als Schaumühle wieder in Betrieb zu nehmen, würde ein ‚höher legen‘ des Teiches erfordern, was dem Umweltschutzgedanken, also die Dinge weitestgehend in ihrer natürlichen Ordnung zu belassen, irgendwie widerspricht.
Etappe: Glambecker Mühle – Altkünkendorf
Der Weg folgt ein ganzes Stück dem Ufer des Mühlenteichs mit schönen Ausblicken auf den sumpfigen Uferbereich und auf die Glambecker Mühle gegenüber, bevor er sich in den Wald parallel zum Hinweg bis zum Heiligen See Altkünkendorf und von dort ins Dorf schlängelt. Das Dorf hieß früher übrigens Oldenkunekendorph. Goldig, oder? In Altkünkendorf angekommen, kann man diese Mini-Wanderung, nach Terminvereinbarung, in der Grumsiner Brennerei bei einer Führung spannenden Einblick in die Produktion von Whisky, Bränden, Geisten und Likören beenden.
Wer lieber nüchtern bleiben mag, besichtigt die seit 1988 unter Denkmalschutz stehende Dorfkirche aus der Zeit um 1300. Die Feldsteinkirche wurde 1850–1860 von Friedrich August Stüler im neugotischen Stil umgebaut. Ein gepflegtes Gutshaus hat Altkünkendorf ebenfalls zu bieten.
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