Wanderung von Altkünkendorf zur Glambecker Mühle

Tourdetails

gewandert am: 23.04.2021
Region: , ,
benötigt: nix außer Spaß am Laufen, Wanderkarte

Startpunkt: Altkünkendorf
Ziel: Altkünkendorf
Entfernung: 6 km
höchster Punkt: 80 m

Erreichbarkeit mit Öffis:

super
okay
dürftig
gar nicht

Wann immer ich zu Besuch in Angermünde bin, freue ich mich auf Ausflüge und kleine Wanderungen im Grumsiner Forst. Die von der letzten Weichsel-Eiszeit geformte Landschaft war zu DDR-Zeit Staatsjagdgebiet und darf sich seit der Unter-Schutz-Stellung 1990 – zeitgleich mit der Gründung des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin naturnah zurückentwickeln. Durch die ausbleibende landwirtschaftliche Nutzung konnte der Wald zum Rückzugsgebiet seltener Tierarten wie dem Schreiadler oder dem Schwarzstorch werden. Aufgrund der positiven Entwicklung des Gebietes wurden am 25. Juni 2011 590 Hektar des Grumsins Teil der UNESCO-Weltnaturerbestätte „Buchenurwälder und Alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“. Der goldene Ritterschlag hat diese verschlafene Ecke Brandenburgs zum beliebten Ausflugsziel gemacht, mit allen bekannten Nebenwirkungen. Wir waren an einem ruhigen sonnigen Wochentag im zeitigen Frühling da und konnten die herrliche Landschaft, flankiert von Buschwindröschen, junger Schafgarbe und Löwenzahn in Stille genießen.

Etappe: Altkünkendorf – Glambecker Mühle

Diese feine kleine Wanderung unternahm ich mit Mama und Co., ebenfalls älteren Semesters. Wir streiften gemütlich durch diesen Teil des als Weltnaturerbe Buchenwälder geadelten Grumsiner Forst, hielten dabei die Augen offen nach allem was da kreucht und fleucht (Hobby meiner Begleiter) und erfreuten uns an jedem Tupfen frischen Grüns, das gerade erst dabei war, das gelb-grau des Winters niederzuringen.

 

An der Glambecker Mühle angekommen, hockten wir beschaulich auf der urigen Holzbank und ließen den Blick über den still vor uns liegenden Mühlenteich streifen. Nebenher erfuhr ich vom Sturm im Wasserglas um die Glambecker Mühle – auch Umweltschützer sind sich nicht immer grün – verglichen mit den Dramen der langen Geschichte dieser alterwürdigen Mühle. Im 13. Jahrhundert standen an der Welse 4 Wassermühlen, die zum Kloster Chorin gehörten. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts waren sie alle verwüstet. Erst 1556 wurde erneut ein Glambeckscher Müller erwähnt. 1672 brannte die Mühle ab und wurde 1684 als Mahl- und Schneidemühle wiederaufgebaut. Die vor einigen Jahren sanierten Gebäude der denkmalsgeschützten Mühle gehören seit 2002 der Klara Samariter-Stiftung, die sich für den Naturschutz in der Region engagiert und unter Anderem die heimische Sumpfschildkröte wieder ansiedeln will. Die Mühle selbst steht still, denn Planungen, diese als Schaumühle wieder in Betrieb zu nehmen, würde ein ‚höher legen‘ des Teiches erfordern, was dem Umweltschutzgedanken, also die Dinge weitestgehend in ihrer natürlichen Ordnung zu belassen, irgendwie widerspricht.

 

Etappe: Glambecker Mühle – Altkünkendorf

Der Weg folgt ein ganzes Stück dem Ufer des Mühlenteichs mit schönen Ausblicken auf den sumpfigen Uferbereich und auf die Glambecker Mühle gegenüber, bevor er sich in den Wald parallel zum Hinweg bis zum Heiligen See Altkünkendorf und von dort ins Dorf schlängelt. Das Dorf hieß früher übrigens Oldenkunekendorph. Goldig, oder? In Altkünkendorf angekommen, kann man diese Mini-Wanderung, nach Terminvereinbarung, in der Grumsiner Brennerei bei einer Führung spannenden Einblick in die Produktion von Whisky, Bränden, Geisten und Likören beenden.

Wer lieber nüchtern bleiben mag, besichtigt  die seit 1988 unter Denkmalschutz stehende Dorfkirche aus der Zeit um 1300. Die Feldsteinkirche wurde 1850–1860 von Friedrich August Stüler im neugotischen Stil umgebaut.  Ein gepflegtes Gutshaus hat Altkünkendorf ebenfalls zu bieten.

veröffentlicht am: 09.08.2021

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