Wanderung um die Heideseen und auf den Wehlaberg bei Köthen

Tourdetails

gewandert am: 29.10.2021
Region: , ,
benötigt: nix außer Spaß am Laufen, Wanderkarte

Startpunkt: Köthen
Ziel: Köthen
Entfernung: 7,2 km
höchster Punkt: 144 m

Erreichbarkeit mit Öffis:

super
okay
dürftig
gar nicht

Donnerstag und Freitag ist jeweils für die Arbeit an meinen Blogs, insbesondere unter der Haube, reserviert, sofern ich von den vorangegangenen Arbeitstagen nicht zu platt bin, Steuererklärungen anstehen oder sich Anderes in den Zeitplan drängelt. Bei schönem Wetter werfe ich aber gern auch mal Pläne um und entscheide mich fürs Draußen sein. So geschehen am Freitag, als buntes Laub und tiefblauer Himmel dazu verlockten, die Reize des Herbstes im Umfeld der Köthener Heideseen zu genießen, bevor sich dieser vom Acker macht. Mein Herr Schatz entschloss sich zu meiner Freude, spontan mitzukommen. Flugs plante ich die One-Way-Tour, die mich vom per Bus erreichbaren Groß Wasserburg in westlicher Richtung nach Oderin zum Zug führen sollte und mitten durch die Heideseen bei Köthen geführt hätte, zu einer Rundtour ab Köthen um. Den am großen Köthener See gelegenen kleinen Ort erreicht man nur einmal täglich mit dem Bus und das zu Wander-ungünstigen Zeiten. Deshalb dringende Anreiseempfehlung fürs Auto. Laut VBB-Karte, die nicht nur Fahrstrecken anzeigt, sondern auch, ob im Zielgebiet mit Nadel-, Misch- oder gar Laubwald zu rechnen ist, sollte die geplante Wanderung teils durch Mischwald führen. Perfekt! Hauptaugenmerk der Wanderung um die Köthener Heideseen lag schließlich auf der Farbpalette, die die Heideseen umstehenden Bäume tragen würden.

Wir hatten geplant, einen weiten Bogen durch den Mischwald zu schlagen, den Wehlaberg zu erklimmen und uns im Anschluss um die still daliegenden Heideseen zu schlängeln. Der eingeschlagene Weg war jedoch mehr Straße als Wandergenuss, sodass wir ihn bei der ersten sich bietenden Gelegenheit verließen. Den alternativen Waldweg zum Wehlaberg hinauf, der oberhalb des Hanges parallel zum Rad- und Wanderweg unten verläuft, verfehlten wir und kamen so in den Genuss einer kleinen aber feinen Seen-Runde entlang der Heideseen Pichersee, Mittelsee, Schwanensee (ohne Schwäne) auf dem Hinweg, gefolgt von einem steilen Abstecher auf den Aussichtsturm am Wehlaberg, und dem nur Fußgängern zugänglichen Uferweg zurück nach Köthen, vorbei an Schwanensee, Mittelsee und Triftsee.

Etappe: Köthen – Pichersee – Mittelsee – Schwanensee – Wehlaberg (Aussichtsturm)

Nach kurzem Stück einsamer Straße, biegt der Rad- und Wanderweg (Teil des Gurkenradwegs) rechts ab und bringt schon nach wenigen Metern den ersten der Heideseen, den Pichersee, ins Blickfeld. Gegenüber liegt ein Gestüt und das zuvor passierte einsame Grundstück. Am Ende des Sees zweigt ein Pfad ab, der zum Ufer des benachbarten Mittelsees überleitet und dann zurück zum Hauptweg führt. Diesen Verbindungsweg  hatten wir leider übersehen und sind nur ein Stück rückwärts hineingelaufen, um ein sonniges Plätzchen zum Sitzen und Schauen zu finden. Auf der schiefen Bank am Mittelsee kann man nämlich beim besten Willen nicht vernünftig sitzen.

Weiter geht es auf dem zum Glück kaum befahrenen Gurkenradweg entlang des schweigsamen Mittelsees und dem sich anschließenden Schwanensee. Nach Schwänen hielten wir vergeblich Ausschau, aber genossen, wie schon an den Vorgängern die herbstliche Kulisse. Die Heideseen lagen da wie frisch gebügelte Seidentücher, in denen das satte Blau des Himmels reflektierte. Die eitel herausgeputzten Laubbäume spiegelten sich im stillen Wasser, während die vom Wind gescheitelten Häupter der bescheideneren Kiefern aus der 2. Reihe zuschauten. Wir konnten uns gar nicht satt sehen.

Am Ende des Schwanensees angelangt geht es steil bergauf zum Wehlaberg, auf dessen Kuppe ein Aussichtsturm in die Runde blickt. Der Wehlaberg ist schon seit längerer Zeit beliebter Aussichtspunkt. Bereits 1896 wurde in einem Wanderführer die schöne Aussicht von einem eisernen Pyramidengerüst der Landesvermessung gelobt. Von den später folgenden  zwei Aussichtstürmen wurde der erste wegen Baufälligkeit abgerissen und der Zweite wieder abgebaut, da er nicht nur Fernsicht, sondern auch Einsicht in ein sowjetisches Militärobjekt bot.
Wer vom Bergsteigen noch weiche Knie hat, kann bei der Turmbesteigung auf clever integrierten Holzbänken auf jeder Etage Pausen einlegen. Oben angekommen hat man einen großartigen Ausblick auf den auf einer benachbarten Erhebung stehenden Feuerwachturm und über die teils bunt angehauchten Brandenburger Wälder, aus denen wie ein gestrandeter Käfer, die Kuppel des Tropical Islands herausragt. Von den Heideseen ist wegen der noch dichten Belaubung wenig zu sehen. Selbst der große Köthener See ist nur teilweise sichtbar.

 

Etappe: Wehlaberg – Schwanensee – Mittelsee – Triftsee – Köthen

Nach ausgiebigem Rundumblick stiegen wir von Turm und Berg auf demselben Weg hinab und folgten dann der Wegmarkierung für den Seenrundweg. Der Rundweg folgte dem Ufer des Schwanensees und des Mittelsees, die beide im tief stehenden Sonnenlicht in noch brillianterem Farbspiel leuchteten als kurz zuvor von gegenüber. Stille Uferplätze luden hier und da zum Verweilen ein. Nun schwenkte der Rundweg nach links und umrundete einen weiteren, bis dahin dem Auge verborgenen, Heidesee, den verschlafen wirkenden Triftsee.

Außer bunten Blättern und stillen Seen fanden wir noch allerlei andere schöne Dinge, die uns entlang des Weges erfreuten:

Eine herrliche Herbstnachmittagstour, die ich nur wärmstens empfehlen kann…

veröffentlicht am: 03.11.2021

Anregungen oder Fragen?

2 Kommentar(e)

  • Liebe Mutti,
    trotzdem bin ich froh, dass du die Wanderung in der Sächsischen Schweiz gemeistert hast! Ich hoffe, wir beide werden zu zweit, dritt oder viert noch einige schöne Wanderungen im flachen Brandenburg machen können. Egal, ob südlich oder nördlich von Berlin. Schöne Ecken gibts ja überall…
    Herzliche Grüße Peggy

  • Oh wie schön und beneidenswert , meine liebe Peggy, dort wären wir beide auch gern mit dabeigewesen. Vor allem meinen Knien hätte dieser Traumpfad besser getan, als die Rauensteintortur.
    Vielleicht klappt’s ja doch nochmal irgendwann, das wäre sehr schön!

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