Zesch am See

Tourdetails

gewandert am: 04.04.2021
Region: , ,
benötigt: nix außer Spaß am Laufen, Wanderkarte

Startpunkt: Zesch am See
Ziel: Zesch am See
Entfernung: 7 km
höchster Punkt: 116 m

Erreichbarkeit mit Öffis:

super
okay
dürftig
gar nicht

Dieses Jahr fiel es mir zugegeben schwer, in die Gänge zu kommen. Liegt wohl an der Corona-Lethargie, die wie eine graue Decke über Land und Leuten liegt. Der Frühling zeigt sich davon jedoch unbeeindruckt und lockte zu Ostern dann doch vor die Tür. Wir trafen uns mit Freunden zu einer kleinen Wanderung beginnend in Zesch am See. Genau genommen, sind es zwei Seen, an deren Scheitelpunkt das winzige Örtchen mit großartiger Eisdiele liegt. Demzufolge waren wir auch nicht die einzigen Besucher, die über die holprige Piste ins Örtchen rollten. Am Eisstand herrschte Hochbetrieb.

Wikipedia sagt, das Dorf sei der Struktur nach ein Rundling. Rundlinge wurden vor allem im 12. Jahrhundert im Kontaktbereich von slawischen und deutschen Siedlern angelegt, wahrscheinlich unter dem Einfluss einer deutschen Grundherrschaft. Urkundlich erwähnt wurde es jedoch erst 1495 erstmalig. Auf der Schmettauschen Karte von 1767 bis 1787 ist südwestlich des Ortes eine Pechhütte verzeichnet sowie am Südende des Großen Zeschsees eine Mühle.  1791 wurde der Ort als Rittergut erwähnt und kam 1806 zum Königreich Sachsen, ab 1815 zu Preußen. Die unter Denkmalschutz stehende schmucke Revierförsterei kam 1891 in den Ort.

Zesch am See auf der Schmettauschen Karte von 1767–1787, mit Pechhütte und Mühle
Zesch am See auf der Schmettauschen Karte von 1767–1787, mit Pechhütte und Mühle

 

Wir ließen die nach Eis gelüstende Meute links liegen und umrundeten den Großen und Kleinen Zeschsee in gemächlichem Tempo. Der Pfad führte recht abwechslungsreich durch Gehölze mit Birken und Buschwindröschen sowie freies Feld, nachdem man die Bungalows am See passiert hatte. Dazwischen erste grüne Grashalme. Immer wieder gab es freie Aussicht auf einen der beiden Zeschseen und eine willkommene Bank am Ufer.

Zum Schluss machten wir einen kleinen Schlenker, um den Weinberg zu besichtigen. Wein und Brandenburg sind ja nicht unbedingt das perfekte Match. Aber hier ist die sich träge erhebende Landschaft tatsächlich mit Weinstöcken bepflanzt. 2013 pflanzte ein 2010 gegründeter Förderverein auf dem historischen Weinberg erstmals wieder Weinreben an.  Einen Ausschank scheint es auch zu geben, aus bekannten Gründen allerdings geschlossen.

Nach einem kleinen Picknick auf dem Weinberg, der vom ehemaligen Feuerwachturm gekrönt wird und auf dem es auch eine Streuobstwiese und einen Hochstand gibt, schlenderten wir auf breitem Forstweg hinab nach Zesch am See. Der Weg mündete geradezu in die Pforte zur Eisdiele, wo die tapfer mit gelaufenen Jugendlichen ENDLICH in den Genuss des lang ersehnten Eises kamen. Wir auch.

veröffentlicht am: 04.05.2021

Anregungen oder Fragen?

Noch keine Kommentare vorhanden

kommentieren oder antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiere, dass meine email-Adresse zwecks Spamvermeidung verarbeitet und gespeichert, aber nicht angezeigt, nicht für Werbung genutzt und auch nicht an Dritte weiter gegeben wird.